* Februar 2008 *

TA-Besuch am 05.11.2007

Es ist jetzt schon einige Zeit vergangen, hatte auch überlegt ob ich überhaupt etwas dazu schreibe. 

Am 05.11.2007 waren wir mit Coco und Maxi in der TiHo.

 

Coco hat so eine kleine Stelle (Wucherung?) im Schnabelwinkel, also an der Haut zwischen Ober- und Unterschnabel. Bei der Gelegenheit wollte ich dann auch gleich mal Schnabel/Nase/Füße vom Doc anschauen lassen.

Diese kleine Wucherung stellte sich als harmlos heraus, es könnte sich evtl. um einen Vitamin-A-Mangel handeln.

 

 

 

Dann meinte die Ärztin (leider war Frau Dr. Kothe nicht anwesend), dass die Vögel mal geröntgt werden sollten. Coco wurde mit ihren 16 Jahren noch nie geröntgt, Maxi im Jahr 2006, als sie "Brutzeit" hatte.

Ich fragte gleich nach, ob das Röntgen nicht zuviel Stress für die Vögel bedeutet. Die TA klärte mich auf, dass das alles in Sekundenschnelle passiert. In der TiHo wird der Vogel mit einem Bleihandschuh in der Hand gehalten und geröntgt, also keine Narkose oder Flügelfixierung. 

OK, ich willigte ein! 

Was mich im Behandlungsraum dann noch etwas gestört hatte, war, dass neben der Ärztin noch 5 oder 6 weitere Personen (Studenten) im Zimmer rumstanden und auf den Käfig schauten. Maxi und Coco waren sichtlich nervös.

Hab dann die Coco aus dem Käfig geholt und der Ärztin übergeben. Dann musste ich raus ins Wartezimmer. 

Kurze Zeit später hörten wir ein lautes Gebrüll. Nun war wohl Maxi fällig, sie brüllte soooo laut und lange. Ich glaub fast, dass einige Versuche, sie mit dem Handtuch zu packen, fehlschlugen. Irgendwie hörten wir auch Geflatter aus dem Behandlungszimmer … war Maxi vielleicht entwischt? Vielleicht haben ja auch einige Studenten versucht, sie zu packen?! 

Nach endloser Zeit, ich glaub, so 15-20 Minuten konnten wir ins Behandlungszimmer und die Ärztin erklärte uns die Röntgenbilder. 

Kein schönes Ergebnis!!! 

Zuerst kam Coco's Bild, im Vergleich daneben hing ein "Norm"-Bild von einem "gesunden Vogel".

Coco: leichter Nierenschaden (ganz andere Form der Niere als auf dem Vergleichsfoto daneben), leichte Aspergillose und die Milz ist auch nicht ganz OK. Die Ärztin meinte, dass man normalerweise die Milz gar nicht so genau sieht, weil andere Organe direkt daneben liegen. Aber bei Coco sah sie die Milz deutlich. Sie meinte, wenn man die Milz so deutlich sieht, kämpft der Vogel mit einer Erkrankung. Sie wollte wissen, ob Coco und Maxi in letzter Zeit Kontakt mit anderen Vögeln gehabt hätten. Wir hatten mal Vogelbesuch im Juli und einen Gegenbesuch im August. Aber diese Vögel sind, soweit ich weiß, gesund.

Nun wurde Maxi's Bild dazugehängt.

Maxi: zu fett (470 g), hat auch Aspergillose, stärker als Coco.

 

Eigentlich sollten bei Maxi noch die Krallen und evtl. der Schnabel bearbeitet werden, aber Maxi hechelte so stark, dass nichts weiter gemacht wurde.

 

Medikamente: eine Woche Tyrodelösung für die Nieren, in dieser Woche kein Obst, da die Vögel viel von dieser Lösung aufnehmen sollen.

Danach dann Behandlung mit Itrafungol (Pilzmittel für die Aspergillose) und gleichzeitige Vitaminmischung (AD3-EC) und Amynin ins Trinkwasser, da Itrafungol wiederum andere Organe angreift, es ist u.a. sehr leberschädigend!

Coco soll 0,4 ml, Maxi 0,47 ml bekommen, 1x täglich, 28 Tage. 

Insgesamt sollen die beiden mehr fliegen, ich soll sie mehr zum Fliegen animieren. 

Ach ja, und ich soll wieder losen Grit geben. Maxi hatte kleine Steinchen im Muskelmagen, Coco keinen einzigen. Im Käfig hatte ich bisher nur so ein Mineral- und auch Gritstein, aber hab auch noch nie gesehen, dass Maxi dort ran geht. 

In 6-7 Wochen (Januar 2008) sollten die beiden dann erneut geröntgt werden. 

Da geht man mal zum TA und nun so was. Die Vögel haben ja sonst keinerlei Anzeichen, klar Maxi atmet immer ein bisschen schneller und lauter, besonders dann, wenn sie die Treppe hinauffliegt. (aber hat sie schon von Anfang an gemacht und auch immer nur einige Sekunden lang). Und atmen wir nicht auch schneller, wenn wir viele Treppen steigen oder einen Dauerlauf machen?

Zu Hause angekommen, musste ich mich erstmal von dem Schreck erholen. Frank meinte schon, wir sollten uns jetzt nicht verrückt machen lassen, "nur" weil die Röntgenbilder nicht der Norm eines gesunden Vogels entsprechen.

Was wäre, wenn ich sie nicht hätten röntgen lassen? Oder wäre gar nicht erst zum Doc gegangen? Vielleicht hat Coco schon immer eine "komische" Nierenform oder eine größere Milz als normal?

Fragen über Fragen …

Bericht über die Medikamente: 

Tyrodelösung: Sie waren zwar verstärkt am Wassernapf, aber ob sie genug davon aufnahmen? Vorteil war, dass sie nun auch gern Möhren knabbern … sind ja NIE zuvor an Möhren, egal ob roh, gekocht, geraspelt oder irgendwo untergemischt, gegangen. Aber da ihr geliebter Apfel nun wegfiel, haben sie sich auf Möhren gestürzt. Und gerade Möhren haben ja viel Vitamin A und sind so gesund für die Vögel. Vielleicht war es auch mein Fehler, da sie immer ihr Lieblingsobst zur Verfügung hatten. Warum dann also etwas futtern, was nicht so gut schmeckt, wenn reichlich andere Auswahl vorhanden ist. Wir würden es ja genauso machen.

Am 15.11. hab ich ihnen eine geringere Dosis (als vom Doc vorgegeben) von dem Pilzmittel in Babybrei gemischt. Die beiden futterten direkt vom Löffel, waren richtig gierig UND ICH hab mich ganz mies dabei gefühlt, hab mir eingeredet, dass ich sie "vergifte". Einige Stunden später haben sie dann die Amynin-Vitamin-Mischung über Granatapfel genommen. Auch der Wassernapf enthält diese Mischung. (aber sie gehen ja nicht an den Wassernapf) 

Am nächsten Tag hab ich ihnen keine Medikamente gegeben. Dann wieder am 17. und 18.11. Was mir aufgefallen ist, dass der Kot teilweise, so 3-4x täglich sehr flüssig und klar wie Wasser war. (Polyurie) Am 19.11. hab ich ihnen nur die Vitaminmischung verabreicht.

Danach keine Medikamente mehr gegeben, nur ab und an die Vitamintropfen! 

Lt. TA kann nach nur einigen Tagen das Itrafungol die Leber noch nicht so stark geschädigt haben, dass Polyurie auftritt. Bei der Tyrodelösung ist Polyurie normal. Außerdem meinte die TA, solange Coco munter ist, soll ich auch weiterbehandeln. Und das Amynin (eiweißhaltig … eigentlich nicht so gut für eine geschädigte Niere, aber dient als Leberschutz) muss während einer Pilzbehandlung unbedingt gegeben werden. 

Da Coco immer noch flüssigen Kot hat, hab ich beiden 20 Tage lang die homöopathischen Mittel Berberis und Solidago (Globulis) im Wechsel gegeben. Diese Mittel verbessern die Nierenfunktion und erhöhen die Ausleitungsfähigkeit der Nieren. Anmerkung: Diese Globulis oder überhaupt homöopathischen Mittel sollte man nicht mit Metall in Verbindung bringen, also keine Metallnäpfe oder Metall-Löffel verwenden.

Ende Dezember: Coco hat immer noch mehrmals täglich Polyurie, ansonsten sind beide munter.

Ich werde nicht zur Nachkontrolle gehen und habe auch nicht mehr das Pilzmittel verabreicht!

Januar 2008: Beide futtern nun verstärkt Weintrauben und Orangen. Außerdem trinken sie ab und an Möhrensaft. Ich gebe das saftige Obst hauptsächlich, da Coco viel trinken soll. Beide haben mehrmals täglichen flüssigen Kot.

Ende Januar hatte ich mit Frau Dr. Kothe gemailt und ihr noch einige Fragen gestellt:

Hatte des öfteren gelesen, dass Aspergillose nur durch Endoskopie feststellbar sei. Stimmt!

Aspergillose kann man 100%ig nur durch Endoskopie diagnostizieren und den Luftsack kann man ebenfalls nur eindeutig per Endoskopie einsehen. Bereiche in der Lunge, wo sich oft Pilzgranulome entwickeln (gefährlich!) kann man gar nicht einsehen. Nach einer Röntgenuntersuchung / Beurteilung werden dann Pilzmittel verabreicht, die aber wiederum andere Organe schädigen.

Niere / Polyurie ist bei starker Obstfütterung normal und ich soll weiterhin viel Obst und Brei geben, damit die Vögel Flüssigkeit zu sich nehmen. Die Niere soll beschäftigt werden. 

Vergrößerte Milz: Um die Ursache herauszufinden, müssen alle Infektionskrankheiten ausgeschlossen werden. Sollte eine Virusinfektion oder Psittakose vorliegen, müssten die Vögel matt und apathisch sein. Es könnte sich also auch um einen Zufallsbefund handeln.

Nun frage ich mich: WARUM auf Verdacht behandeln und Pilzmittel verabreichen, wenn anhand von Röntgenbildern keine eindeutige Diagnose gemacht werden kann? Man liest immer wieder, dass bei Papageien, die geröntgt werden, Aspergillose festgestellt wird und dann kommen immer gleich die Pilzmittel zum Einsatz, die wiederum für andere Organe schädlich sind!

Klar, wenn Atemgeräusche, Niesen, Schwanzwippen, Würgen usw. dazukommen, kann man wohl davon ausgehen, dass der Vogel unter Aspergillose leidet und dann eine Behandlung auch sinnvoll ist. Leider ist diese Krankheit nicht heilbar, man kann sie nur "lindern".

 

Im März werde ich diese Frühjahrskur machen. Auch die Kur zur Stärkung des Immunsystems hört sich interessant an.

 

Coco liebt diese kleine "Quietschebälle" über alles.
Man muss nur aufpassen, dass sie statt Ball nicht
mal einen Finger erwischt!

hier ein kleines Video davon

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